Norbert Lammert „Kultur – eine Aufgabe der Politik?“

Norbert Lammert „Kultur – eine Aufgabe der Politik?“

Montag, 11. Februar 2019

19:00 Uhr, Black Box, Gasteig

Preis pro Karte
25 € Einzelkarte
15 € ermäßigt für Schüler und Studenten

Von Norbert Lammert stammt das Bekenntnis: „Ich werbe seit Jahren für die Selbstverständlichkeit, dass die Kunst sich mit Politik und die Politik sich mit Kunst befassen muss“. Wenn es einen promi- nenten Repräsentanten für diese „Selbstverständlichkeit“ gegeben hat, so war es Goethe. Wie kein anderer hat er Kultur verstanden als „höheren Begriff von politischen Verhältnissen“ des Weimarer Her- zogtums, die es nicht nur hoheitlich zu verantworten galt. Er hat die Frage, welche Kultur wir brauchen, auch in eigener Verantwortung beantwortet. War doch für ihn das „Allgemeine“ immer „der einzel- ne Fall“ – mit der Folge, dass auch die Kultur am Ende wieder in die Zuständigkeit des Einzelnen zurückfällt.
Auch im 21. Jahrhundert stellt sich die Frage der Zukunft der Kunst- und Kulturförderung vor diesem Hintergrund. Wobei inzwischen über 90 % der Kulturausgaben in Deutschland aus staatlichen Mitteln aufgebracht werden und nur 10 % von privater Hand. Gehört es nicht zum Kulturstaat, dass wir auch als Bürgergesellschaft Verantwor- tung für ihn übernehmen?
Und sollte daher die Politik zwar den Stellenwert von Kunst und Kul- tur hochhalten, aber sich gleichzeitig doch aus diesem Bereich mög- lichst heraushalten? Fragen, denen im Gespräch zwischen Norbert Lammert und Manfred Osten nachgegangen werden soll.

Prof. Dr. Norbert Lammert

Norbert Lammert hat die Politik in Deutschland über fast vier Jahrzehnte aktiv be- gleitet und in wichtigen Ämtern mitgestaltet. Zwölf Jahre war er Präsident des Deut- schen Bundestages, dem er von 1980 bis 2017 angehörte. In den Regierungen von Helmut Kohl amtierte er als Parlamentarischer Staatssekretär in den Bundesminis- terien für Bildung und Wissenschaft, für Wirtschaft und schließlich für Verkehr so- wie als Koordinator der Bundesregierung für die Luft- und Raumfahrt. Begonnen hat Norbert Lammert sein politisches Engagement als Mitglied des Rates seiner Heimat- stadt Bochum, wo er 1948 geboren wurde. Über zwanzig Jahre war er Parteivorsitzen- der der CDU im Ruhrgebiet, der er bis heute in Aufsichts- und Beratungsgremien der Wirtschaft wie der Kultur eng verbunden geblieben ist.2003 erhielt Lammert einen Lehrauftrag für Politikwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum, die ihn 2008 zum Honorarprofessor ernannte. Seine zahlreichen Publikationen befassen sich mit gesell- schafts-, wirtschafts- und kulturpolitischen Themen. Seit Januar 2018 ist er Vorsitz- ender der Konrad-Adenauer-Stiftung.

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